An der Abgeordnetenversammlung des Glarner Turnverbandes in Niederurnen stellte sich niemand für das Präsidium zur Verfügung und auch die GLTV Spitzenathletin Melanie Marti konnte nicht persönlich geehrt werden, denn sie stand am Swiss Cup im Einsatz. Bereits vor dem Mittag trafen sich Vorstand und Mitarbeiter des GLTV in Samichlausens Waldhütte zum Apero.
Denn das Foyer und die Halle der Mehrzweckanlage hatte der organisierende DTV Niederurnen liebevoll dekoriert und versetzte die Anwesenden in vorweihnachtliche Stimmung.
Nach dem Mittagessen sprach Meiri Noser einige persönliche Abschiedsworte und dankte für die vielen schönen Stunden, die er in seinen Präsidentenjahren erleben durfte, dazu habe er auch Freundschaften gewonnen. Eine bessere Lebensschulung als diese Aufgabe gäbe es nicht, aber er werde in Zukunft nur noch Aufgaben annehmen, die an einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen würden. Für die Zukunft des GLTV sowie dessen Führung ist er überzeugt, dass diese nicht gefährdet sei, denn es sei ein guter Vorstand und Vizepräsidentin Susanne Hauser sowie Sonja Baumann von der Geschäftsstelle würden sich die Aufgaben des Präsidiums teilen. Damit verbunden sei aber eine Reduktion der Repräsentationen. Susanne Hauser dankte dann Meiri für seine grossartige Arbeit.
Die Ressortleiter verabschiedeten ihre Mitarbeiter wie immer im kleinen persönlichen Rahmen: Flavia Bäbler, Mollis; Christine Baur, Niederurnen; Patrizia De Lorenzo, Niederurnen; Claudio Giovanoli, Glarus (abwesend); Daniel Hefti, Niederurnen; Eliane Jud, Niederurnen; Daniel Kundert, Hansruedi Marti, Schwändi; Marianne Middendorf, Näfels; Rita Mohr, Linthal; Myrtha Nobs, Netstal; Andrea Pfister, Weesen. Aus der allgemeinen Verwaltung meldete Tony Bürge, dass das Amt des Archivars in die Geschäftsleitung integriert worden sei. Während der Versammlung am Nachmittag wurden alle Anwesenden noch geehrt und durften einen Gutschein sowie eine Rose als Dank entgegen nehmen.
Eine perfekte Organisation bot der DTV Niederurnen, sogar den Schnee hatten sie bestellt, denn Frau Holle liess es schneien, als die grosse Schar der Turnenden sich zur Linth-Escher Halle begab. Passend dazu wurden diese mit Punsch zum Apero begrüsst. Pünktlich konnte Präsident Meiri Noser zu seiner letzten Abgeordnetenversammlung 252 Anwesende begrüssen. Wie üblich durfte sich der organisierende Verein kurz vorstellen. Die Präsidentin des DTV Niederurnen, Corinne Affolter, bezeichnete ihren im Jahr 1975 gegründeten Verein als eine unternehmerische und tatkräftige Truppe. Begrüssungsworte sprach auch Gemeindepräsident Fritz Zweifel. Seine Gemeinde biete den turnenden Vereinen eine gute Infrastruktur und er wies auf den Stellenwert des Turnens hin, der je länger je wichtiger werde.
Die Turnerinnen der Rhythmischen Gymnastik konnten eine Goldmedaille an Schweizermeisterschaften erkämpfen – einmal mehr ist es Lara Schmid. Beim Schweizerischen Niveauwettkampf erreichte Stephanie Blunschi den ersten Rang im Niveau 5, Corinne Meier den 3. Rang im Niveau 3 und den 2. Rang im Niveau 4, Sarah Auf der Maur den 2. Rang im Niveau 3. An der in Glarus statt gefundenen Schweizermeisterschaft im Vereinsturnen erreichten die Turnerinnen und Turner aus Netstal in der Gymnastik einen dritten Rang. Auch die meisten Punkte sammelte der TV Netstal bei dem vor einem Jahr lancierten Vereinswettkampf. Bei der Sparte Jugend war es die Mädchenriege Mollis und im Midlife die Männerriege Bilten. Leider sei die Teilnahme mickrig gewesen.
Christine Oswald gehört seit April dem Zentralvorstand des STV an. Sie überbrachte damit die Grüsse des STV und Neuigkeiten wie: dass sie neue Strukturen erarbeiten und dass der Mitgliederbestand rückgängig sei. Beste Werbung fürs Turnen sei die SM in Glarus gewesen und sie dankte dem Organisator Geni Dieffenbacher und seinem Team. Sie sei am Rand der Veranstaltung gestanden und hätte sich sagen müssen: wir Glarner sind die Besten! Vom STV aus durfte sie Peter Läuchli und Meiri Noser ehren und die STV Verdienstnadel anstecken. Ihrerseits wurde sie aus der GPK des GLTV verabschiedet. Sie sei ein Vorbild für Ehrenamtlichkeit und ihre Lebensfreude sei die beste Medizin sowie ansteckend, hatte Meiri Noser schon beim Mitarbeiteressen am Mittag erwähnt. Leider konnte Beat Rhyner nicht persönlich verabschiedet werden. Nach einem halben Jahr Vorstandstätigkeit hatte er wieder zurücktreten müssen. Denn seine Familie braucht ihn voll umfänglich, nachdem seine im Frühjahr geborene Tochter gesundheitliche Probleme aufwies.
Hans Jörg Marti verabschiedete Meiri Noser und richtete kritische Worte an die Turnenden Vereine, weil diese keine Nachfolge für den abtretenden Präsidenten zur Verfügung stellen konnten. Lobende Worte hatte er für den Präsidenten. Vehement und mit voller Kraft habe dieser sich in seinen Amtsjahren für die Turnersache eingesetzt. Auch seine Tochter Melanie hätte es nie soweit bringen können, denn der STV wollte vor Jahren das Frauenkunstturnen als Spitzensport fallen lassen und Meiri Noser habe sich voll für die Erhaltung dieser Sparte engagiert.
Wegen der problematischen Personalsituation stellte die GPK im zweitletzten Traktandum der Versammlung den Antrag, das Budget aufwandseitig um 15000 Franken zu erhöhen, um externe Leistungen zu entschädigen – diesem wurde ohne Wortbegehren zugestimmt.
Das Grusswort ergriff vom Graubündner Turnverband, der seit einem Jahr ohne Präsident ist, Angela Besio, die meinte, Männer werfen das Handtuch und die Frauen werden es schon richten. Weiter spasste sie wegen der über dem Vorstandstisch hängenden Fridolinsfahne: der Fridolin sei schon abgelegen, aber sie hoffe dann, dass er im nächsten Jahr wieder aufrecht stehe. Dass das BüGla 2005 in Domat/Ems stattfinden wird übermittelte OK-Präsident Hans Peter Bürge. Die Ems Chemie tritt dabei als Sponsor auf und auch deren Infrastruktur darf benutzt werden.
Regierungsrat Willy Kamm spasste dann bei seinen Grussworten, die Turnenden hätten viel Geld in der Kasse und zu wenige Funktionäre, bei ihnen in der Regierung sei es gerade umgekehrt. Es würde auch zuviel von den Lasten gesprochen und zuwenig von der Freude, die ein ehrenamtliches Amt mit sich bringe. Werbung machte er fürs Lotto und Toto spielen, denn damit würde viel Gutes in der Schweiz unterstützt. Von den Turnveteranen meldete sich Fritz Hefti zu Wort und erwähnte die 500 Franken, die sie der Jugendförderung zur Verfügung stellen.
Wie viel Freude, Spass und Einsatz Turnerinnen und Turner zu leisten im Stande sind, wurde mit dem weiteren Verlauf des Abends übermittelt. Zum Schluss tauchte noch der Samichlaus mit seinem Schmutzli auf und steckte den abgetretenen Präsidenten in den Sack, denn jetzt hätte dieser ja Zeit, um dem Samichlaus seine Hütte zu renovieren.